Arbeitsspeicher aufrüsten – worauf kommt es an?

Sie möchten den Arbeitsspeicher Ihres Computers aufrüsten? Dann verraten wir Ihnen nachfolgend, worauf Sie beim Kauf eines neuen Arbeitsspeichers achten sollten.

Arbeitsspeicher – was ist das?

Der Arbeitsspeicher eines Computers wird auch Random Access Memory, kurz RAM, genannt. In Desktop- und Tower-PCs liegt der Arbeitsspeicher in Form eines RAM-Riegels bzw. mehrerer RAM-Riegel vor. Laptops und Netbooks weisen ebenfalls RAM-Riegel auf. Diese besitzen in der Regel einen anderen Formfaktor als Desktop- und Tower-PC-Varianten. Des Weiteren sind Netbooks und andere PCs mit nicht auswechselbarem RAM im Handel erhältlich.

Der Arbeitsspeicher dient als anwendungsbezogener Speicher, in dem Daten während der Verarbeitung abgelegt werden. Generell gilt, dass mit mehr Arbeitsspeicher in den Anwendungen schneller gearbeitet werden kann. Kommt der Arbeitsspeicher an seine Grenzen, dann werden Kurzzeit-Daten und Programmteile von Windows kurzfristig auf der Festplatte abgelegt, die nicht so schnell agiert wie der Arbeitsspeicher.

Wenn die kurzfristig gespeicherten Daten während der Arbeit in einer Anwendung von der Festplatte abgerufen werden müssen, dann kann das zu spürbar langsameren PC-Reaktionen führen.

Die Aufrüstung des Arbeitsspeichers macht manch langsamen PC schneller und kann kostengünstig erfolgen. Die Preise für einen RAM-Riegel hängen beispielsweise von RAM-Variante und Formfaktor ab. DDR-2- und DDR-3-RAM können preisgünstiger erhältlich sein als DDR-4-RAM. Die Preise für 1 GB Arbeitsspeicher liegen form- und variantenabhängig unter 10 Euro.

Wann lohnt sich das Aufrüsten des Arbeitsspeichers?

Das Aufrüsten des Arbeitsspeichers lohnt sich für PCs, die noch einen freien Arbeitsspeichersteckplatz besitzen und für die der passende RAM-Riegel kostengünstig erworben werden kann. Im Handel sind PCs wie beispielsweise Notebooks und Netbooks erhältlich, die einen nicht entfernbaren Arbeitsspeicher besitzen und keinen weiteren RAM-Steckplatz aufweisen. Die Geräte sind nicht mit weiterem Arbeitsspeicher aufrüstbar.

Das Aufrüsten des Arbeitsspeichers kann sich auch bei Geräten lohnen, die nur einen auswechselbaren RAM-Steckplatz besitzen. Wenn der PC beispielsweise 4 GB DDR3-RAM besitzt und der 4-GB-Riegel mit einem 8-GB-Riegel ersetzt werden kann, dann ist eine Aufrüstung kostengünstig möglich.

Im Handel erhältliche tragbare PCs wie Laptops, Notebooks und Netbooks können nur einen RAM-Steckplatz aufweisen. Wer den Arbeitsspeicher irgendwann erweitern möchte, der sollte beim Kauf portabler PCs auf austauschbare RAM-Riegel und mindestens zwei RAM-Steckplätze achten. Desktop- und Tower-PCs aus dem Handel besitzen häufig zwei RAM-Steckplätze auf dem Mainboard. Beim Kauf eines Desktop-PCs oder eines Tower-PCs sollte darauf geachtet werden, dass das Mainboard mindestens vier RAM-Steckplätze besitzt.

Wenn Sie nicht wissen, welcher Arbeitsspeicher-Typ in ihrem PC verbaut ist, dann können Sie mit kostenlosen Programmen entsprechende Informationen abrufen. CPU-Z und Sandra Lite sind beispielsweise Programme, die Hardware-Analysen durchführen und auch Informationen zum verbauten Arbeitsspeicher anzeigen. Des Weiteren sollten die Informationen zum Arbeitsspeicher eines PCs auch in den technischen Details der Produktbeschreibungen und Bedienungsanleitungen zu finden sein.

Bustakt und Spannung beachten

Die RAM-Riegel werden mit der Typ-Bezeichnung DDR2, DDR3 oder DDR4 angegeben. Sie sollten sich die TYP-Bezeichnung aus der Produktbeschreibung oder den Informationen des Analyseprogramms aufschreiben. Des Weiteren wird der Formfaktor als DIMM oder SO-DIMM angegeben. DIMM ist der Formfaktor, der häufig in Desktop-PCs und Tower-PCs zu finden ist.

SO-DIMM-Arbeitsspeicher sind zumeist in Netbooks, Notebooks und Laptops vorhanden. Neben Typ und Formfaktor spielt auch der Bustakt eine Rolle. Dieser wird in MHz angegeben. So kann beispielsweise in den PC-Informationen 4 GB DDR4-2400 DIMM-RAM angegeben sein. In diesem Fall hat Ihr PC 4 GB DIMM-Arbeitsspeicher vom DDR4-Typ integriert, der einen Bustakt von 2400 MHz besitzt. Sie können den Arbeitsspeicher mit einem DDR4-DIMM-Riegel erweitern, der einen Bustakt von 2400 MHz aufweist.

Beim Kauf von RAM-Riegeln sollte auch die Spannung beachtet werden. So sind beispielsweise DDR3-Riegel im LowVoltage-Bereich erhältlich. Diese weisen eine Spannung von 1,35 Volt auf, während herkömmliche Speicherriegel eine Spannung von 1,5 Volt besitzen. Beim Kauf sollten Riegel mit gleicher Spannung gewählt werden.

Das Aufrüsten des Arbeitsspeichers lohnt sich insbesondere, wenn Videos bearbeitet werden sollen oder andere Arbeitsspeicher-intensive Tätigkeiten durchgeführt werden. Wenn Sie hauptsächlich im Internet surfen und keine Videos schauen oder bearbeiten, dann ist das Aufrüsten des Arbeitsspeichers nicht unbedingt spürbar.

Für Gamer kann sich hingegen eine Arbeitsspeicheraufrüstung lohnen, denn Spiele sind Arbeitsspeicher-intensive Anwendungen. Achten Sie beim Kauf einer Arbeitsspeichererweiterung auf mögliche Begrenzungen. Der Typ des Windows-Systems, das Mainboard sowie die verfügbaren RAM-Steckplätze können die aufrüstbaren Gigabyte begrenzen.

RAM-Erweiterung – wie viel Gigabyte sind möglich?

Wie viel Gigabyte Arbeitsspeicher in einem Computer maximal eingebaut werden können, ist von dem Mainboard und dem Chipsatz (CPU) abhängig. Des Weiteren kann auch das Betriebssystem den Arbeitsspeicher begrenzen. Wer ein Windows 32-Bit-Betriebssystem betreibt und noch nicht die 64-Bit-Variante besitzt, der kann maximal 4 Gigabyte RAM einbauen.

Ältere Mainboards und Chipsätze ermöglichen ebenfalls nur eine begrenzte Gigabyte-Zahl beim Arbeitsspeicher. Je nach Mainboard und Chipsatz sind bei älteren Modellen 512 Megabyte, 2 GB, 4 GB, 8 GB, 12 GB oder 16 GB maximaler Arbeitsspeicher möglich. Neuere Mainboards können zumeist Arbeitsspeicher von 16 GB, 32 GB und mehr verkraften. In der Theorie können bei neuen Mainboards sogar bis zu 512 Gigabyte Arbeitsspeicher eingebaut werden.

Gamer sollten sich allerdings damit abfinden, dass je nach Mainboard und CPU nur bis zu 128 Gigabyte realistisch machbar sind. Server-Prozessoren, beispielsweise für den betrieblichen Bereich, können sogar bis zu zwei Terabyte Arbeitsspeicher schaffen (AMD Epyc).

Wie wird der Arbeitsspeicher eingebaut?

Wenn Sie einen neuen RAM-Riegel einsetzen möchten, dann sollten Sie den PC vom Stromnetz nehmen. Das bedeutet, Sie müssen den Computer ausschalten und den Netzstecker abziehen. Bei Notebooks, Netbooks und Laptops sollten Sie, wenn möglich, den Akku entfernen. Viele tragbare Computer besitzen extra aufschraubbare Aussparungen, die zum Einsetzen von Speicherriegeln dienen.

Sie sollten also vor dem Kauf des RAM-Riegels die Bedienungsanleitung des portablen PCs genau lesen. Bei Desktop- und Tower-PCs muss das Gehäuse aufgeschraubt werden. Um einen Ladungsausgleich herbeizuführen und keine Elektronik zu beschädigen, sollten Sie sich erden. Es gibt Erdungsarmbänder, die im Handel erhältlich sind.

Des Weiteren sollten Sie, nachdem Sie das Gehäuse geöffnet haben, einen Metallbereich des Gehäuses berühren, um einen Ladungsausgleich zu schaffen. Das Einsetzen eines RAM-Riegels sollte exakt nach Anleitung für den jeweiligen PC erfolgen.

Wenn Sie einen Speicherriegel in einen Desktop- oder Tower-PC einbauen möchten, dann sehen Sie auf dem Mainboard längliche Steckplätze (Slots) für die RAM-Riegel. Es sind je nach Mainboard zwei oder vier Steckplätze erkennbar. Wenn vier Steckplätze vorhanden sind, dann können diese unterschiedliche Farben aufweisen. Bei dem Einbau von zwei Speicherriegeln sollten Sie diese in die zwei Slots mit den identischen Farben einsetzen.

Die Speicherriegel weisen Aussparungen auf, die je nach Speichertyp unterschiedlich sind. Sie können keinen DDR3-Riegel in einen DDR4-Slot einbauen. Die Aussparungen erlauben den Einbau anderer Speichertypen nicht. Des Weiteren wird auch ein verkehrter Einbau der Speicherriegel verhindert.

Bei Desktop- und Tower-Mainboards sind an den Slotseiten sogenannte Halteklammern zu finden. Diese müssen aufgeklappt werden, bevor ein Speicherriegel eingesetzt werden kann.

Der neue Speicherriegel wird gerade in den Slot gesetzt und sollte rechts und links leicht heruntergedrückt werden, bis die Halteklammer einrastet. Es ist ratsam, vor dem Einbau ein Erklärungsvideo zum Einsetzen von RAM-Riegeln in PCs anzusehen.

Dual Channel ermöglicht schnelle PCs

Der sogenannte Dual-Channel-Modus ist bei vielen Computern möglich. Im Handel sind 2er RAM-Riegel-Sets erhältlich, die in zusammenhängende Steckplätze eingesetzt werden sollten. Durch die Technik „Dual Channel“ kann der Computer etwas schneller werden.